Mittwoch, 23. April 2008

Give me an 'A'! Give me a 'R'! Give me an 'A'! Give me a 'M'! Give me a 'C'! Give me an 'O'! What's that spell?!

On our last day in al-Dammam—one day before we flew
back to Berlin—we had the opportunity to visit the huge
American and Saudi Arabian oil company as its abbrevation
says Aramco.
We started very early in the morning to get from our hotel
in Khubr a little town in the neighborhood of al-Dammam
onto the highway to al-Jubayl to the place where Aramco
has its headquater.
The trip took almost an hour. That was exactly the time to
have a good night's rest.
It was a pity that we weren't allowed to make a stop to
visit the Portugues fortress, an archaeological site near to
Ras Tanura from the 15th century which helped them to
force the trading in the region of the Persian Gulf and of
course to protect themself against piracy.
All the talks with our guides from the Ministry of Higher
Education were fizzled out.
Well, after one hour we arrived at Aramco and the same
procedure as every procedure took place after taking a seat
in best room. We got an Arabian coffee to get awake.
Thereafter we introduced ourself before watching the
Aramco-movie.
Thereupon we had the chance to ask our question to the
CEO of this oil company.
After being transported to the companies museeum we joined
an English guidance through it.
First I thought we are allowed to catch a glimpse of these
awesome oil production machines but then they put us of
to take part in this English guidance.
It was nice to linger for a while in the museum but after I
got standardized answers to my questions I felt a little bit
of beeing fed up. I was looking forward to get at least a
whiff of critical answers.
Thank God! In due time I was getting appetite and that
distracted me from the guidance.
After our visitation we got chauffeured to the companies
restaraunt. It was in the middle of another small town in
the town full of bungalows for the craftsmen of the company.
The meal was as every time delicious.
It was served in due course for my ravenous appitete.
In the restaurant I was sitting next to an engineer. But what
should I talk with him about? About engineering? Or about
oil extraction? Forget it! Of course, about football.
I asked him if football is the most popular sport in Saudi
Arabia, so, what's number two on the podium?
He had been hasitating before replying there is now number
two. Accordingly I had to laugh intestine.
But we didn't have the time to enjoy our lunch. Our timetable
was such tighten that the last ones who were getting the meal at
the edge of the table had to wolf it down before getting kicked
out of the restaurant.
Our place shifted from the restaurant to the best room to
get immediatly after our lunch an Arabian coffee.
Was there any time to digest or even to breathe deeply?
Fortunately we were cupable to force our busdriver and, of
course, first, our guides to make a rest at the companies
artifical construced beach.
It was a blessing to enjoy the sand between our toes and under
our soles of foot. We toodled alongside the beach in the Persian
Gulf.
But we were loosing time too quickly. On the same day, first,
we had to return from al-Dammam to Jiddah before flying back
to Berlin.
Thus we had to hurry back to our bus to reach our plane on time.
It was a pity to have such a hustle and bustle on our last sunny
day in March, because we knew that clowdy and stormy weather
would expect us in Germany.
After sitting in the airplane I realized that this had been my last
day for a while in Saudi Arabia. I felt a little bit woefully.
Stop! There were still four hours sojourn in Jiddah...

Donnerstag, 17. April 2008

Anette Halbestunde im Starbucks oder ein Flirt im Red Sea

Am 5. März, an unserem vorletzten Tag in Dschidda,
kamen wir in den Genuss der „iftitah“ der Shopping
Mall „Red Sea“.
Auf dem Weg zur Eröffnung dieses neuen Einkaufsparadies
kursierte in unserem Bus das Gerücht um eine „ihtifal“,
da die eine oder der andere Probleme bei der Aussprache
dieser zweier Wörter hatte.
Letztlich hat sich das dann doch schnell geklärt, dass
es sich bei einer „ihtifal“ um eine Feierlichkeit handelt
und bei einer „iftitah“ um die Eröffnung, eben dieser
riesigen Shopping Mall namens „Red Sea“.
Die sprachliche Klarstellung schmälerte in keiner Weise
unsere Vorfreude auf diese Megashopping Mall, da zu einer
„iftitah“ auch immer eine „ihtifal“ gehört.

Es gab einen gewaltigen Ansturm auf diesen Gebäudekomplex.
Unser Busfahrer musste sich zuerst an dem Stau, der sich
an der Einfahrt stetig verlängerte, vorbeimogeln, um einen
Parkplatz zu finden. Erst nachdem alle vier Räder des
Busses standen, ließ uns unser Begleiter Turki aussteigen.
Ich dachte schon, dass es sich dabei um Stunden handeln
würde. Jedoch standen wir schon alsbald vor Gate 8, um
uns auf eigene Faust zum Bummeln auf zu machen. Beim
Betreten hatte ich das Gefühl an einem Flughafen zu sein.
Gate. Wie am Flughafen. Alles war genauso groß. Man
verläuft sich ständig, irrt andauernd herum und ist
auf der Suche nach dem richtigen Ausgang. So fühlte
sich das für mich an.
Gate 8, klingt fast wie „Gibt acht!“, wenn man es zur
Hälfte Deutsch ausspricht.
Tick, tack, tick, tack... Die Zeit läuft. Exakt 90
Minuten bekamen wir, um den Laden leer zu kaufen.
Keine Minute länger.

Die Gruppe blieb die ersten 400m zusammen und steuerte
zielstrebig auf den Mittelpunkt der verschachtelten
Shopping Mall zu.
Hier tummelten sich die vielen Gäste, da es dort am
meisten zu glotzen gab.
Dort gab es eine riesige beleuchtete Fläche in Form
von Kästchen wie bei einem Schachbrett. Solange
gegenüber am anderen Mittelpunkt die Brunnen ihre
Springkünste vorführten patrouillierte darauf ein
Wachmann.
Inklusive dem Keller gab es auf insgesamt vier Etagen
was zu sehen.
Kind und Kegel klebten am Glas der Geländer, wie die
Fliegen an der Windschutzscheibe eines Autos, um dem
Treiben der durch die Luft fliegenden Wassermassen
zuzuschauen. In Aufsicht ihrer Mütter, Väter,
Tanten und Onkels, die aufgrund ihres Wachstumsvorsprungs
über dem Geländer hingen, konnte das Wasserspiel seinen
Lauf nehmen.
Dazu gab es ein kräftiges Geplärre von der Moderatorin
in ihr Mikrofon und ein wuchtiges Scheppern der Musik
aus den Lautsprechern. (Später verlagerte sich die
Attraktion vom Brunnen zur Spielwiese. Großkopfartige
Fußballstadionmaskottchen bzw. überdimensionale
Clownköpfe heizten den Kindern Freude zur langen
Bindung an Marken – im Marketingdeutsch Brands – ein.)

Die Shopping Mall ist ein öffentlicher Raum. In ihm
treffen sich Männlein und Weiblein. Alles geschieht
unter dem Vorwand des Konsums. Zentraler Punkt
dieses An-sich-heran-Pirschens ist das Café. Es
befindet sich hoch oben in der Mitte des Einkaufszentrums,
um wie von einer Loge herab das Treiben und Wuseln der
Artgenossen in den Einkaufsläden verfolgen zu können.
Dennis und ich hielten uns während der wilden
Springbrunnenaktionen im Starbucks auf, quasi im Herz
der „Red Sea“.
Der Nase nach drückte ich mich ans Geländer vor,
um einen Wasserspritzer abbekommen zu können.
Dabei rempelte ich versehentlich eine junge
Saudi-Araberin an.
Prompt entschuldigte ich mich für mein Vergehen
in Arabisch.
Kurze Zeit später entschieden wir beide uns doch
endlich für den Kauf unserer beider Becherkaffee.
Gestärkt mit einem Becher Eiskaffee in der Hand und
Strohalm drin, bin ich Dennis langsam Richtung
Ausgang des Cafés hintergeschlurft.
Plötzlich sprach mich das Mädchen, welches ich
zuvor versehentlich berührt hatte, in Englisch
an, woher ich den Arabisch könne.
Hopla! Ein saudi-arabisches Mädchen spricht
einen Fremden.
Ich war vollkommen perplex. Ich schaute bestimmt
wie ein U.F.O.
Während meiner Erstarrung war Dennis schon längst
am Ausgang angelangt und bekam anfangs von unserem
Gespräch nichts mit.
In gebückter Haltung bat ich sie höflich um an
ihrem Tisch Platz nehmen zu dürfen.
Sie willigte ein.
Unsere Unterhaltung führten wir in Englisch.
Schon bald nach unserer kurzen Vorstellung
habe ich Dennis zurück an unseren Tisch gewunken.
Ich stellte ihr Fragen im Stile des small-talks,
wie z.B. warum sie denn so einwandfreies Englisch
spräche. Wie sich in ihrer Antwort herausstellte,
war sie schon für ihr junges Alter von ca. 19
(bis 21?) Jahren weit in der Weltgeschichte
herum gekommen. So hatte sie bereits längere
Aufenthalte in Amerika, Kanada, Italien, Spanien,
Frankreich, England, ja sogar in Deutschland
vorzuweisen. Allerdings sprach sie nur bröckchenhaft
Deutsch. Dennis preschte mit sozial-kritischen
Fragen vor. Allerdings fielen ihre Antworten
nicht gerade (selbst)kritisch bzw. reflektiert
aus. Auf die Frage was sie denn davon hält, in
Saudi-Arabien die Abaya tragen zu müssen, wo sie
doch bestimmt sexy gekleidet in Nordamerika und
Europa gereist war, meinte sie nur knapp, dass
man anhand der Verschleierung der Frau den Grad
ihrer Religiösität feststellen kann. Aha.
Nach kurzer Zeit, etwa 15 min., kam ihre Freundin
zu uns dreien hinzu. Leider begann die Vorstellungsrunde
von neuem. Dies verzögerte nur unnötig unsere
Gesprächszeit. Ich hatte das Gefühl in einem
Starinterview zu sein. Nur 25 min. Zeit, dann
müssen wir abziehen. Meine Befürchtung wurde
von den ständigen Anrufen ihres Bruders, wie
sich später herausstellte, bestätigt. Er
verhörte sie, wo sie sich denn gerade befinde,
was sie denn gerade mache, etc.
Nach einer knappen halben Stunde stand er auf
der Matte. Dennis äußerte sich mir gegenüber
noch optimistisch:
- „Du wirst sehen, sobald wir ihm verklickert
haben, dass wir mit seiner attraktiven Schwester
nichts unanständiges vorhaben, sitzt er bei uns
und lauscht unserer Unterhaltung.“
- „Nee, das glaube ich nicht. Sobald der neben
uns steht ist unser Gespräch beendet.“
Genau so geschah es. Ihr Bruder kam vorbei und
holte seine Schwester plus ihre Freundin ab.
Plötzlich musste sie aus irgendwelchen wichtigen
Gründen das Café verlassen.
Die nette halbe Stunde war vorbei.

Dennis und ich drehten noch ein paar Runden durch
die Hallen der „Red Sea“, bevor wir zu unserem
Treffpunkt zurück gekehrt sind. Wir waren ein
paar Minuten, inklusive unserem Begleiter Turki,
zu früh da.
Wir erzählten ihm sofort unsere Geschichte.
Daraufhin war Turki der Ansicht, dass es eine
schöne Geschichte sei. Solche Zufälle seien
in seinem Land gang und gäbe. Ist doch alles
wunderbar!
Nur schade, dass ich ihre Nummer nicht
abgestaubt habe...

Mittwoch, 16. April 2008

In the heart of Saudi Arabia - Part 3

Whoever comes to Riyadh and expects the cliché of a "typical" oriental city will probably disappointed. Narrow alleys, the smell of perfume and spices at a lively suq and the ever present prospect of being invited to a cup of tea at a casual small talk - all that one usually finds at an old city center seems to be missing here. Instead, large highways divide Riyadh into rectangular pieces and encompass rather uniform and functional buildings. The best view one can get on this is probably from the visitor´s platform of the Faysaliyyah tower, one of two impressive skyscrapers, that shape Riyadh´s skyline and stands as a symbol for Saudi Arabia´s recent past and future ventures.
However, the past is not all too distant. There is one place that everybody interested in the genesis of the Saudi-Wahhabi condominium that would later form the basis of the modern Saudi state, should not miss. This place is Dir'iyya, now an insignificant suburb north-east of the capital, but once the centre of the first Saudi bid for statehood in the early 19th century.
We enter the remains of Dir'iyya on a warm Saturday afternoon and after a short while a guide welcomes us at the entrance gate. Although we hardly understand his Yemeni dialect, we still appreciate his lively reconstruction of the site´s history.
Nothing much is left of the typical Najdi mud-brick structures except for ruins and alleys. However, some buildings of historic significance have been renovated to a certain degree during the last decades. Apparently the Saudi government has grasped the possibilities that Dir'iyya harbors in both fostering a reference point for Saudi identity and as an authentic touristic site. One of those buildings is the mosque of Muhammad Abd al-Wahhab, the religious reformer who in 1744 sealed a pact with the Najdi prince Muhammad bin Al Saud and thereby established the dual framework of Saudi expansion and Wahhabi religious revival.
For official Saudi historiography, the ruins of Dir'iyya represent first, this religious-political legacy, and second the starting point for the first modern Arab upheaval against foreign encroachment, culminating in the Ottoman-Saudi war 1814-18 that left the town devastated in the now present shape. However, it is only the historic city center, called al-Turaif, that is forming the touristic site if Dir'iyya, whereas the other quarters within the Wadi have been razed and left no trace. What is still left and partly renovated is the city wall that surrounds the whole area and offers a unique view on the site. From here one also sees the oasis adjacent to original town that once was crucial for the town´s subsistence in the middle of the Arabian desert and now borders the modern Dir'iyya settlement.
As the sun sets the call to prayer starts in multiphone vibes around us. We sit on the top of the city walls and now get a real sense of the spiritual atmosphere that the combination of geography, architecture, climate, and religion once must have created. However, the call to prayer is permeated by the noise of a metropolis - expanding modern Riyadh, embodied by its now illuminated Faysaliyya and Mamlaka Towers, is already visible in not that much a distance and almost seems to swallow what is historically left in the heart of Saudi Arabia.

Dienstag, 8. April 2008

In the heart of Saudi Arabia - Part 2

In 1957, the first modern-style university on Saudi soil opened its gates. It was founded by and named after King Saud, the first of now five consecutive kings and sons of Abdalaziz Al-Saud. Sauds regency from 1953 to 1964 presents a problem for official Saudi history, since his name is connected to notorious mismanagement of the country´s resources and his blatant unislamic drinking habits. He stands in stark contrast to his half-brother and successor Faisal who is widely credited for the economic boom of the 70ies and revered in the country and abroad for his sober pragmatism and moral integrity. Wherever the past and present rulers of modern Saudi Arabia are depicted, on the streets or in official buildings, Saud´s picture is almost everywhere absent.
The establishment of Saudi Arabia´s first university, however, is the single achievement Saud is credited for and one of the very few instances one encounters his name.
Today approximately 70,000 students are enrolled, making it the largest university in the country ,as well. We arrive at the main campus at 10 in the morning and are stunned by the building´s gigantic dimension. The present campus replaced the original one, in the mid-80ies, when the Saudi government awarded the American contractor Blount International with its redesign, spending some 2 billion dollars. The main building bears some resemblance to the huge malls that have been mushrooming for the last years in all major Saudi cities. Indeed, along the long hallway, one frequently passes by small shops and cafeterias that cater all the students´needs.
What makes this trip a rather surprisingly pleasant experience is the group of Saudi students who welcome and accompany us throughout the campus. The 7-8 young men greet us with "Hallo, wie gehts?" and introduce themselves in a very fluent German. They belong to the small group of students who opted to learn a European language other than English and attend the country´s sole German course. Their German teacher, who´s been living in Saudi Arabia for almost 10 years, recounts his difficulties in teaching a foreign language: "The main flaw is that most students lack motivation and a willingness to spend a significant amount of time and committment. That´s because they don´t feel any kind of economic pressure, since prestigious jobs are seldom the reward for hard learning and excellency in class. That´s why the academical standards are rather mediocre."
Those Saudi students we are now encountering, however, make for the exception of the rule. Most of them already have visited or even lived for some months in Germany. They show a great deal of knowledge in German society and stun us with their excellent German language skills that far surpass our Arabic. What is even more remarkable is not only their interest in our daily life in Germany, but their readiness to discuss any topic we suggest. Actually, for us it is the first real opportunity to get an insight into students´life. Whereas at Jeddah´s King Abdelaziz University contacts were restricted by the official and formal outlook of the meetings, we now casually stroll through the campus and eagerly discuss with our counterparts. Besides, the fact that we talk with each other in German allows us to freely converse without paying too much attention to "political correctness".
Be it the issue of women, the inhumane treatment of guest workers, the narrow-mindedness of the Wahhabi creed or the current political system in general, we find a lot of common ground. Basically sharing our views, they still remain very pessimistic about change in the future.
"We are only a small minority. We have seen the West and we know that not everything other than their technology is immoral and decadent. Here we have to live a double life, always being cautious not to offend the public morale. They even get suspicious when you are not wearing a thaub and a shmagh all the time, so how can there be any room for change?"
Interestingly, it soon turns out that one of our new acqaintainces is a Shii and we feel secure enough to ask him about this otherwise public taboo. From the start he makes a clear distiction concerning between the official depiction of Shiism and the treatment of Shiis in daily life. He acknowledges that during the last years, job discrimination has significantly decreased. This is due to the rather pragmatic attitude prevailing with local administrations in his home Eastern Province. However, freedom of religious exercise is still largely absent. The Shiites´main religious event, the Ashura procession in the month of Muharram, is in its character an open and outward ritual, during which the first three caliphs, revered (with Ali) in Sunnism as "Rashidun"(=The Rightly Guided), are publicly cursed, and therefore the procession is prohibited. What is of even greater importance is the deep-seated resentment against the Shia, whose roots are planted throughout a Saudi´s basic religious education. "Ín the schoolbooks they not only depict us as unbelievers, they don´t even consider us as human beings.", laments our Shii companion,"Imagine how you would feel as a little boy if you would hear something like this in school."
Although we are touching quite sensitive issues, the general atmosphere of the conversation is very casual and the Saudi students frequently reveal their sense of humour. However, after maybe one and a half hour we arrive back at the Main Gate and have to leave for the next trip. We exchange email adresses and get back to the bus, still excited about this unconventional meeting, that precisely because of that turned out to be so insightful.

Robert

Montag, 31. März 2008

In the heart of Saudi Arabia - Part 1

Deep in the heart of the Arabian Peninsula lies Riyadh, the capital of the third and present Saudi state. Having spent the first five days of our journey in the Red Sea coastal town of Jeddah, on this Friday morning we are about to embark to quite different cultural millieu.

Jeddah had been quite smooth start for us, even surprising us with ist rather cosmopolitan outlook that fits its role as a gateway for Muslims of diverse backgrounds heading for the Holy Sites of Islam. Furthermore, we had sensed a spirit of Hejazi distinctiveness with our local acqaintances who were often not afraid do voice their opposition to the prevalence of an “Najdi state of mind“ that the ruling Wahhabi creed tries to enforce in the region. Indeed, be it at the Hejazz Festival or at our Jeddah Night Out, more people than not had reminded us of the steep cultural and religious conservatism that would await us in Riyadh. No surprise we left with mixed feelings, prejudiced from what we had heard, yet eager to make our own observations.

A first sign for Riyadh’s strict atmosphere, is the more rigid separation of sexes which applies to us, as well. Henceforth, most of our meetings split into a Men’s and a Women’s delegation, which, if seen positively, allows us to make quite different experiences that we eagerly discuss in the bus in-between the meetings.

But before the official part starts on Saturday, we still have some time left to get a glimpse of Saudi cultural life, since the country’s largest annually folk fest has just started a few days ago. However, seperation of sexes also includes this major cultural event, so that women are only allowed to enter on specified “Family days“. But our female companions find a suitable alternative, heading instead to the Riyadh Book Fair, which also takes place this week.

Having survived the hazardous way through Riyadh’s pulsing traffic we arrive at the site of the Janadriyyah Festival, half an hour outside the city. At this afternoon the intense sun reminds us that, despite the huge urban growth of the capital during the last decades, we are still in the middle of the Arabian desert. The same sense convey the fortified walls that surround the Festival, fashioned in a reference to the traditional Najdi desert living style. In 1985 King Fahd established this unique spectacle that features camel races, theatrical performances, Bedouin handcraft and the famous Najdi sword dance. As one of our frequent official companions, Mazin, points out it was primarily designed to bring together the people and traditions of the different regions in order to strenghten a feeling of Saudi national cohesiveness. Over a million visitors frequent the festival every year, today alone it might be some ten thousand people who wander through the vast festival territory.

The first large yard we enter is sourrounded by numerous small shops, each of whom is designated by ist region of origin. Artisans from Najd, Asir, Hejaz, Hail, the Western an the Nortern Province are vigirously promoting their products, ranging from daggers, swords and beating clubs to jewelry, clothing and sweets. At other corners of the festival, camels and horses are exhibited and draw the attention of especially the youngest visitors. There even seems to be special programme for children, as we see a group of maybe twenty Saudi kids playing a version of “Musical chair“, followed by a sort of poetry slam.

Slowly the sun sets and shortly after the evening prayer, we follow the mass into a kind of arena within a huge rebuilt castle that is situated in the middle of the main square. This mini-staiu is already well crowded, whereas on the “field“ nothing interesting seems to happen. Some five or six boys are casually playing a kind of cone-spinning game, when suddenly two of them start getting at each other’s throat and one is chased by the others. Suddenly a sharp and stern voice permeates the scene and an older man, called by the boys “the Qadi“ enters the scene. We look around us and see the Saudi attendants somehow amused and calm. Only now we realize that this is part of show, however still puzzled by its meaning. The Qadi now severely reprimands the instigator of the mess – a dark coloured boy. Time and again he is shouting “Ya habashi“ – which originally means “Ethiopian“ and envokes this young boy’s shortcomings in contrast to proper bahaviour. At the end, “the Ethiopian“ acknowledges his fault and all the boys finally reconcile. After this strange performance we ask our companion Turki about ist origin and learn that it’s ought to be a stage version of a Hadith, a story or a parable from the Prophet’s time.

Having not really got the pointe of this play and somehow irritated by ist racists overtones we feel a bit estranged when we finally leave the festival in the evening. There were other things that contributed to this perception: First of all, as already suggested, only men were present this day. And in addition to that, almost all of them wore exactly the same combination of garb, consisting of the long thaub, the white-red checkered shmagh headscarf and the uqqal on the top. Besides, we as foreign visitors were a rare exeption to the overwhelmingly Saudi attendents. Whereas in other Arab countries just because of that fact one almost automatically draws the attention and easily gets into a conversation with the populace, the Saudis, on the whole, seem quite disinterested and mind their own business. All this reinforces a perception of a somehow amorphous mass when we watch the thousands of Saudi visitors assembled here. Although we’d like to get a more qualified insight, it’s hardly possible to establish any informal contacts and besides, our official companions have a close watch on us. At the end, however, some of us, still make a valuable grab at the occasional bookstores on the festival site compensating us for this, unfortunately, rather superficial impression of Saudi cultural life.



Robert

To be continued…

Mittwoch, 26. März 2008

Let's all be human

Am Dienstag abend, 04.03., waren wir in das Haus eines Architekten eingeladen. Ob wir wirklich eingeladen waren oder eher mitgenommen wurden, ist mir bis heute nicht ganz klar. Dort fand ein halböffentliches Konzert statt, angekündigt wurde es als "Jazz wa Hejaz". Dabei bezog sich Jazz auf die allseits bekannte Musikrichtung, Hejaz meinte in diesem Fall die religiös-traditionelle Musik des Hejaz, also des Gebietes, in dem sich Mekka, Medina und Jeddah befinden. Bei dieser Musik werden entweder reine a cappella oder mit Oud (der arabische Laute) und Tabla (einer kleineren Trommel) begleite Hymnen vor allem auf Gott oder den Propheten gesungen. Der Gastgeber selbst entstammt einer Sharifen-Familie aus Mekka, dass heisst, er führt seine Abstammung auf den Propheten Muhammad zurück.
Als wir das Haus betraten, wurden wir Frauen in einen Raum geleitet, in den die Musik per Bildschirm übertragen wurde. In dem Zimmer befanden sich noch einige wenige junge Frauen. Da wir uns ja in Saudi-Arabien befanden, gingen wir davon aus, dass das eben der den Frauen zugeteilte Raum sei und sie demnach nicht in den Genuss kämen, die Musiker live zu sehen. Wir sollten noch eines besseren belehrt werden, aber erst, nachdem wir den obligatorischen saudischen Kaffee getrunken und ein paar Datteln gegessen hatten.Dabei bewunderten wir die geschmackvolle Architektur und Einrichtung des Hauses, ein Spiel mit traditionellen Elementen wie Arabesken, arabischen Schriftzügen und dem labyrinthartigen Verlauf der Flure (labyrinthartig zumindest für Uneingeweihte). Dazu die "persönliche Note", wie zum Beispiel ein Teich in der Mitte des Hauses (wobei dieser auch an die Innenhöfe größerer Anwesen oder an die Brunnen in Innenhöfen von Moscheen erinnerte). Wir waren noch beim Kaffeetrinken, die Veranstaltung begann mit Erklärungen zur hejazischen Musik, die vom Arabischen ins Englische übersetzt wurden - wir waren nicht die einzigen Ausländer - als unsere Professorin zu uns kam und erklärte, dass es auch Plätze für Frauen gäbe, von wo aus man die Musiker live sehen könne. Also begaben wir uns in besagte Richtung, leider waren alle Plätze besetzt, so dass wir uns ein Stockwerk höher platzierten und so einen relativ guten Ausblick auf die Muskier sowie auf den Rest der Gesellschaft hatten. Die Sitzordnung hielt zwar die Geschlechtertrennung ein, denn es gab Bereiche für Männer und Frauen, gleichzeitig aber bot sie die perfekte Gelegenheit, (Blick)Kontakt mit dem anderen Geschlecht aufzunehmen, denn Männer und Frauen saßen sich gegenüber, "getrennt" einzig durch die Musiker, deren Bühne sich zwischen den beiden Sitzblöcken befand. Aber auch sonst bestanden viele Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme, so beispielsweise um den Hausteich herum, wo sich das Publikum drängte.
Anfangs begann die Vorstellung recht langsam, unterbrochen durch die Erläuterungen zur Musik. Nach und nach aber gewannen die Musiker an Fahrt, und das Publikum ging mit. So sah man saudische Frauen, die sich begeistert im Takt der Jazzmusik wiegten und eben diese Jazzmusiker, wie sie sich im traditionellen saudischen Stocktanz versuchten. Während sich die Musikergruppen - die Jazzer stammten übrigens aus New York - zuerst abwechselten, entwickelte sich das ganze mehr und mehr zu einer Jam Session, wobei die Jazzer musikalisch etwas flexibler waren. Die Musik selbst - unglaublich! Mir hat vor allem die hejazische gefallen, denn sie erinnerte mich an die Musik, mit der ich aufgewachsen bin. Vor allem ein junger Sänger, der mit einem Loblied auf den Propheten begann (soweit ich das verstehen konnte), riss das Publikum mit, mich inklusive. Und wann kriegt man so etwas schon live geboten.
Kurz bevor wir gingen - inzwischen hatte sich unsere Gruppe über das ganze Haus verteilt, ich war ein Stockwerk tiefer direkt gegenüber den Musikern gelandet - wurde diesem schönen Abend durch eine besondere Textzeile sein i-Tüpfelchen verliehen. Einer der Saudis, ich weiss nicht, ob es der Gastgeber war, sang zu einem hejazischen Rhythmus. Er sang: "Let's all be human, let's all be human, and live in peace together."

nushin

Freitag, 21. März 2008

King Abdul-Aziz University, Jeddah

Der erste Programmtag in Saudi-Arabien war am Dienstag. Am Montag morgen waren wir gelandet, der Rest des Tages stand zur freien Verfügung, wie man einigen anderen Berichten bereits entnehmen konnte. Also sammelten wir uns am Dienstag morgen gegen 8.30h, nach einem reichhaltigen Frühstück, in der Hotellobby. Von dort wurden wir in einem eigens für uns zur Verfügung stehenden Kleinbus inklusive Fahrer (dieser Service stand uns während unseres gesamten Aufenthaltes zur Verfügung) zur King Abdul-Aziz University gefahren. Nach kurzer Fahrt durch die Stadt erreichten wir den Campus – und waren beeindruckt. Obwohl man sich über Ästhetik der Architektur streiten kann, fügten sich die aus hell- bzw. sandbraunem Beton errichteten Universitätsgebäude in ihre natürliche Umgebung und erinnerten zumindest mich mit ihrer Farbe an die traditionellen Lehmbauten der Oasen. Umgeben waren diese Gebäude von gepflegt angelegten Blumenbeeten und Palmen, was dem ganzen ein einlandendes Flair verlieh. Vor einem der Gebäude, welches wohl als Konferenz- und Versammlungsstätte bezeichnet werden kann, setzte uns der Bus ab und Mazin, einer unserer beiden Jiddah-Begleiter, nahm uns in Empfang. Nach einem kurzen Gang durch das Gebäude inklusive Aufzugfahrt fanden wir uns ein Stockwerk höher in einem schön eingerichteten Konferenzraum wieder, wo uns der Vorsitzende der Abteilung für Allgemeine Beziehungen empfing. Ihm ist zu verdanken, dass unsere Exkursion überhaupt zustande kommen konnte, da die Uni als unser Gastgeber fungierte.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, während der wir fast ununterbrochen von dem wahrscheinlich universitätseigenen Kameramann fotografiert wurden, bekamen wir einen Informationsfilm über die Universität zu sehen. Im Anschluss daran gab es eine Fragerunde und den obligatorischen Geschenkeaustausch. Obwohl wir durch das ständige Fotografieren und das formelle Ambiente etwas eingeschüchtert waren, fühlten wir uns willkommen geheißen.
Eine Verschnaufpause gab es allerdings nicht; stattdessen begaben wir uns wieder in den Bus und nun wurden die Frauen zum Frauencampus, die Männer – na, wohin wohl – zum Männercampus gefahren. In Saudi-Arabien sind Mädchen und Jungen in allen Bildungsstufen getrennt, teilweise gibt es Unis, die nur Jungen zugänglich sind, wie beispielweise die King Fahd University for Petroleum and Minerals. Diese Tatsache und auch der Fakt, dass nicht alle Fächer, darunter fallen bspw. einige der Ingenieurswissenschaften, von Mädchen studiert werden können, sind in erster Linie der konservativen Vorstellung von Geschlechterrollen, aber auch einfach mangelnden Räumlichkeiten geschuldet. Dennoch gibt es in jüngster Zeit Tendenzen, immer mehr Fächer auch für Mädchen zu öffnen. Interessant ist auch, dass einige Fächer, wie z.B. Innenarchitektur, nur Frauen offen stehen, so jedenfalls in einem Kolleg in Jubail, einer Industriestadt im Osten des Königreiches, die wir auch besuchten. Die praktische Ausbildung der Mediziner findet dagegen ko-edukativ statt, wobei Frauen auch Männer untersuchen können. Bei all den Einschränkungen oder Besonderheiten sollte man wohl den Kontext im Kopf behalten: Ein staatliches Schulwesen gibt es in Saudi-Arabien erst seit den 1960 Jahren. Viele Saudis und Kenner des Landes bestätigen, dass es in den letzten Jahren merkliche Veränderungen, Fortschritte auch die Situation der Frauen betreffend gibt. Mir erschien es oft so, auch in Gesprächen mit jungen Leuten, das ein Spagat versucht wird, wie ihn wohl viele Länder anstreben: Die Einführung und Nutzbarmachung der Zeichen der westlich-technischen Moderne, bei gleichzeitiger Beibehaltung dessen, was als konstituierende und wesentliche Faktoren der eigenen Identität empfunden wird. Das solch ein Unternehmen Widersprüche und Paradoxe mit sich bringt, die noch ausgehandelt werden müssen, versteht sich fast von selbst.
Aber nun weiter im Text: Wir Frauen landeten also in der Frauenfakultät und waren wieder überrascht. Alle Studentinnen auf dem Campus hatten sich ihrer Gesichtschleier und Kopftücher, teilweise auch ihrer Abayyas entledigt. Im Büro der Dekanin des Campus durften wir das gleiche tun, danach gab es in kleinen elektronischen Autos, gefahren von Asiatinnen, eine Tour über den Campus. Zwischen den einzelnen Fakultäten gab es viele Sitzgelegenheiten, oft von an Zelte erinnernde Überdachungen gegen die starke Sonne geschützt. Alles in allem war die Atmosphäre sehr entspannt – entspannter als in andere orientalischen Ländern, wo das Zusammentreffen von Geschlechtern im öffentlichen Raum allzu oft von Fragen wie – was darf man, was darf man nicht? was möchte er? möchte er was? wie reagiere ich angemessen? geprägt ist und somit einer gewissen Anstrengung nicht entbehrt. Den zeitweisen Wegfall dieses Themenkomplex empfand ich als überaus angenehm. Während unserer Tour besichtigten wir die Zentralbibliothek, die Publikationen sowohl in arabischer als auch in europäischen Sprachen bereit hält und genauso wie unsere Unibibliothek auch über ein OPAC-System verfügt. Soweit ich mich erinnern kann, ist die Bibliothek der Jungen den Studentinnen zu bestimmten Zeiten zugänglich und es können auch Bücher von dort bestellt werden. Eine weitere Station auf unsere Tour mit den tollen kleinen Autos war die Fernstudium-Abteilung, die von einer resoluten, energischen Frau geleitet wird, die großen Wert darauf legte zu betonen, dass oft Arbeitstreffen mit den männlichen Gegenparts stattfänden – und zwar „direkte Treffen“, nicht etwa nur durch Video- oder Telefonkonferenzen wie in manch anderen Institutionen.
Nach unserer Tour fanden wir uns im Büro der Dekanin wieder, in dem uns ungefähr ein halbes Dutzend weitere Dozentinnen unterschiedlicher Fachrichtungen erwartete. Während wir saudischen Kaffee tranken, der traditionell in kleinen Tassen serviert wird und mit Gewürzen wie Safran und Kardamom verfeinert ist, und dazu Datteln aßen, gab es wieder eine kurze Vorstellungsrunde. Eine kurze Bemerkung zu Datteln: In Saudi-Arabien gibt es nicht nur Datteln, wie sie in Deutschland bekannt sind, nämlich einfach nur Datteln, nein, es gibt dort mit Nüssen gefüllte Datteln, in eine Honig-Sesamschicht eingekleidete Datteln, mit Schokolade glasierte Datteln…ein Paradies für jemanden, der dieser Frucht verfallen ist.
Bevor dann Fragen gestellt wurde, wurden erst einmal unsere Arabischkenntnisse gepriesen J Und diesmal stellten wir nicht nur Fragen, wir mussten auch auf Fragen antworten. Am meisten interessierte – und das in fast allen noch folgenden Gesprächen und Diskussionen – die Gründen für unsere Studienwahl und für die Beschäftigung mit dem Islam. Daneben wurden wir immer nach unserem Eindruck von Saudi-Arabien gefragt und inwieweit unsere vorherigen Vorstellungen den gewonnenen Erkenntnissen entsprachen. Je nach religiös-politischer Couleur wurden entweder die bereits erwähnten positiven Entwicklungen der letzten Jahre oder aber die (selbst-auferlegte) Rolle Saudi-Arabiens als Hüter des „richtigen Islam“ herausgestellt – oder aber beides. Dabei wurde dann vor allem betont, dass das Königreich noch eine von Traditionen durchsetzte Gesellschaft sei – Traditionen, die dem Geiste des Islam teilweise entgegenstünden und durch neuere Entwicklungen zurückgedrängt werden würden. Vor allem unsere weiblichen Gesprächspartner konnten oft aus ihrer eigenen Rolle Kapital schlagen. Denn wer hätte erwartet, nach allem, was man in gängigen Medien über das Land liest, so viele informierte, religiös und politische aufgeweckte Frauen zu treffen, unabhängig, ob man nun mit der jeweils individuellen Meinung übereinstimmt oder nicht.
Der letzte Punkt unseres Besuchs der King Abdul-Aziz University war ein fürstliches Mittagessen mit den Dozentinnen und zwei Studentinnen.
Nachdem wir uns in das Gästebuch der Universität eingetragen hatten, verließen wir den Frauencampus und trafen im Bus wieder auf unsere Jungs, die so ganz andere Erfahrungen gemacht hatten als wir.

nushin

Die kleine Pilgerfahrt

Der Vorhof der Moschee ist aus weißen Alabastersteinen, und als wir ankamen, war es gerade kurz vor dem Abendgebet. Auf dem Vorplatz befanden sich viele Menschen, Frauen, Männer und Kinder, die oft in Gruppen beisammen saßen und entweder auf etwas warteten oder einfach nur entspannt da saßen. Direkt gegenüber der Moschee ragen Wolkenkratzerhotels in den Himmel, von deren oberen Etagen man direkt in den Innenhof der Moschee und damit auf die Kaaba schauen kann. Meine ägyptische Begleiterin, Rana, erklärte mir, dass Frauen im Gegensatz zu Männern keine bestimme Kleidung tragen müssten, sondern einfach in ihrer normalen Abayya die Umra machen könnten. Ich war zwar etwas beunruhigt, da meine Abayya einige Verzierungen, untere anderem einen Schmetterling, aufwies und die bildliche Darstellung von Lebewesen einigen Muslimen ein Dorn im Auge ist, aber Rana und ihr Vater beruhigten mich. Trotzdem war ich froh, die Ihramkleidung, die ich unter meiner Abayya trug, gekauft zu haben, den für mich symbolisierte sie das Besondere, das Nicht-alltägliche dieser Reise.
Der Moscheeeingang ist im Prinzip derselbe für Männer und Frauen, nur gehen sie durch unterschiedliche Tore, da Frauen bzw. ihre Taschen von Frauen, in diesem Fall komplett verschleiert, so dass man nicht einmal die Augen sah, kontrolliert werden und Männer, soweit sie etwas mit sich führen, von Männern unter die Lupe genommen werden. Wir befanden uns im älteren Teil der Moschee, in dem sich die überdachten Gebetsstellen um den Innenhof, in dem sich die Kaaba befindet, gruppieren. Männer und Frauen beten zwar getrennt, die Räume, wenn man sie überhaupt als solche bezeichnen kann, denn eigentlich ist alles ein großer Raum, sind nicht durch Wände, sondern durch blickdurchlässige Holzabtrennungen voneinander getrennt. Überall in der Moschee stehen Behälter, die das Zamzam-Wasser enthalten und an denen sich die Gläubigen bedienen können. Zamzam ist eine Quelle, deren Wasser unter anderem heilende Kräfte zugesprochen wurden. Auch gab es Kinder und Jugendliche, die sowohl in den Gebetsräumen als auch im Innenhof beim Umlaufen der Kaaba Datteln verteilt haben – kleine Energiespender für Zwischendurch!

Nachdem wir die Moschee betreten hatten, begaben wir uns in die Gebetsräume und beteten mit dem Imam zusammen das Abendgebet. Danach begannen wir die Umra mit dem Umlaufen der Kaaba. Das Wetter war sehr angenehm, es wehte sogar eine leichte Brise. Um die Kaaba herum war es nicht sehr voll und die Atmosphäre war sehr berührend, wenn auch weniger spirituell, als ich es erwartet hatte, und gleichzeitig sehr entspannt. Es gab Gruppen und Einzelne, Pärchen, die Hand in Hand die Kaaba umrundeten, Männer, die auch jetzt noch Anrufe auf ihrem Handy beantworten mussten, Frauen in noch schickeren Abayyas als meine, Vorbeter, Leute, die wie wir ein Büchlein mit den entsprechenden Gebeten mit sich führten. Einige wenige Sachen sind bei der Umrundung der Kaaba vorgeschrieben, so zum Beispiel, dass man den schwarzen Stein berührt und bestimmte Sachen rezitiert, wenn man an im vorbeikommt. Wenn man zu weit weg ist, soll man den Arm heben, während man das Vorgeschriebene rezitiert. Allerdings scheint es unterschiedliche Meinungen darüber zu geben, was rezitiert werden soll, denn Rana und ihr Vater erklärten mir ein bisschen was anderes als in den Informationen des saudischen Ministeriums stand. Um zu erkennen, wann man sich auf der Höhe des schwarzen Steines befindet, ist ein grünes Licht an der gegenüberliegenden Wand der Moschee angebracht worden. Die Wahl der Farbe ergibt sich wohl daraus, dass Grün als Farbe des Islam gilt.
Wir umrundeten die Kaaba die vorgeschriebenen sieben Male, wobei Rana und ich die Gebete aus dem Büchlein lasen und jede um das bat und für das betete, was ihr auf der Seele lag. Danach werden an zwei Stellen im Innenhof jeweils zwei Gebetseinheiten absolviert. Eine gilt als sehr heilig, die andere befindet sich vor dem schwarzen Stein und den Fußstapfen Abrahams, der mit seinem Sohn Ismail die Kaaba errichtet haben soll. An beiden Stellen gibt es Leute, Männer und Frauen, die aufpassen, dass es nicht zu einem zu großen Gedränge kommt. Da es wie gesagt nicht so voll war, konnten wir sogar die Kaaba berühren und haben kurz danach auch ein kleines Booklet erhalten: Der Schleier der muslimischen Frau. Diesen kleinen, kritisch zu betrachtenden Ratgebern kann man selbst in Mekka nicht entkommen.
Nach den Gebeten begaben wir uns in den inzwischen überdachten und in die Moschee integrierten Gang zwischen den Hügeln Marwa und Safa. Wiederum siebenmal müssen die Pilger zwischen den beiden Hügeln hin und her laufen, die ca. 400m auseinander liegen. Dieses Ritual wird sa’y genannt. In Erinnerung an die Mutter von Ismail, die in der Wüste verzweifelt nach Wasser suchte, laufen Männer einen bestimmten Teil der Strecke, gekennzeichnet durch grüne Lichter, während Frauen alles in einem normalen Tempo absolvieren. Auch hier gibt es bestimmte vorgeschriebene Rezitationen, beispielsweise ein Quranvers, und überlieferte, aber nicht zwingende Gebete. Für Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, gibt es einen „Rollstuhlservice“. Junge Männer schieben die Betroffenen in Rollstühlen zwischen den Hügeln hin und her. Dafür ist in der Mitte des Gangs eine extra Spur eingerichtet worden, abgegrenzt durch Holzplanken, die gleichzeitig als Leitplanke für die Laufenden dienen. Während wir den sa’y absolvierten, wurde zum Nachtgebet gerufen. Alle reihten sich an bzw. hinter Strichen auf, die die Gebetsrichtung symbolisieren, da die Kaaba von diesem Gang aus nicht sichtbar ist. Frauen beteten in Frauengruppen, Männer in Männergruppen, aber de facto gab es keine räumliche Trennung durch Absperrungen oder ähnliches. Danach setzten wir dort an, wo wir aufgehört hatten. Nach der Beendigung des sa’y rasieren sich Männer den Kopf – direkt am Ausgang des Gangs gibt es einige Friseure, die lautstark um Kundschaft werben. Frauen schneiden sich eine Locke ab. Nach Abschluss dieser Rituale begaben wir uns am Innenhof vorbei zum Tor der Moschee, durch das wir auch hineingekommen waren. Somit war nach zweieinhalb Stunden meine Umra und der Besuch der Grossen Moschee in Mekka vorbei. Meine Befürchtung, das die ganzen Rituale unglaublich kompliziert und schwer zu merken seien, erwies sich als unbegründet. Dank meiner fürsorglichen Begleiter und dank der ganzen Atmosphäre lief alles wie von selbst. Und dennoch kann ich es bis heute kaum glauben, dort gewesen zu sein. Es ist ein Gefühl, das mir sagt, dort gewesen zu sein, nicht das Wissen, das ich dort war.

Eine interessante Entdeckung machte ich, als wir am Anschluss auf die Toilette gingen. Viele Frauen absolvieren die Rituale mit Gesichtsschleier und erst an diesem Ort nur für Frauen, wo die meisten kurz ihren Schleier lüften, sah ich, wie viele verschiedene Nationalitäten hier wirklich zusammen kommen.

nushin

Alle Wege führen nach Mekka

Ich bin gerade dabei, mich an einem Mittwochmorgen aus dem Bett zu quälen, da klingelt das Telefon. Erschrocken springe ich auf – wer ruft denn schon um 9.00h morgens an? Ich nehme ab und habe unsere Exkursionsleiterin am Telefon. Ob ich Interesse hätte nach Mekka zur fahren, zur Umra, also zur kleinen Pilgerfahrt. Unserer saudischen Gastgeber hatten sich nämlich erkundigt, ob sich Muslime in unserer Gruppe befinden, die möglicherweise die heiligste Stätte des Islam besuchen wollten. Natürlich möchte ich das!

Wer hatte sich das schon träumen lassen? Träumen natürlich, aber das es wirklich klappen würde – ich hätte das nicht gedacht. Meine Mutter hatte mich überhaupt erst auf den Gedanken gebracht, dass ich auf dieser Reise Mekka besuchen könnte, indem sie meinte, ich solle einfach mal fragen, entweder noch hier in Deutschland oder dann vor Ort. Eine Freundin war derselben Meinung. Also surfte ich ein wenig durchs Internet und stellte fest, dass Frauen unter 45 Jahren laut saudischen Visabedingungen ohne Mahram, d.h. ohne nahestehende männliche Begleitung, gar keine Umra unternehmen dürfen. Schon waren alle Hoffnungen zerschlagen. Nach besagtem Anruf allerdings keimten sie erneut auf, vor allem durch die Formulierung unseres Gastgebers „We will arrange for Mrs. Atmaca to visit Mecca for Umra“. So ganz überzeugt war ich zwar immer noch nicht, aber es klang doch sehr zuversichtlich.
Und die Zuversicht wandelte sich in Gewissheit, als wir nach einer langen Reise im Foyer des Holiday Inns in Jeddah standen und unser ägyptischer Begleiter, der uns am Flughafen in Empfang genommen hatte, wissen wollte, wer denn die Umra machen wolle. Nach einem kurzen Telefonat erklärte er, dass ich am selben Tag um fünf Uhr nachmittags abgeholt werden würde. Aber davor war noch einiges zu erledigen: erst einmal ausschlafen, dann noch einmal die ausgedruckten Information des saudischen Ministeriums für die Pilgerfahrt durchlesen – was muss man wann machen, was soll wann gesagt werden. Klang alles ganz schön kompliziert, obwohl ich auch einen Lageplan der Grossen Moschee dabei hatte. Aber sich das alles zu merken, erschien mir fast unmöglich. Und noch eine Sache, die erledigt werden musste: Ihram-Kleidung kaufen. Ihram ist der Status, in den sich pilgernde Muslime begeben. Männer tragen dabei zwei Tücher, eines um die Hüften gewickelt, eines über die Schulter geschlagen und Frauen, so dachte ich jedenfalls, ein weißes Galabiyyah-ähnliches Gewand und ein weißes Kopftuch. Und das musste noch besorgt werden. Also machte ich mich mit meiner Freundin und Zimmernachbarin Katha auf – der erste Ausflug auf saudischen Strassen. Geldwechseln in der Frauenabteilung der Bank neben dem Hotel scheiterte zwar daran, dass wir keinen saudischen „account“ besaßen, aber zumindest waren wir einmal draußen gewesen. Wir wechselten das Geld dann im Hotel und nachdem wir etwas im hauseigenen Bistro gegessen hatten, stiegen wir in ein Taxi und erklärten dem Fahrer, was wir brauchten. Allerdings waren die meisten Geschäfte geschlossen, da in Saudi-Arabien vom frühen Nachmittag bis zum Nachmittagsgebet gegen vier Uhr Mittagspause ist. Glücklicherweise hatten wir einen sehr netten und hilfsbereiten Fahrer erwischt, der schließlich auch ein Geschäft fand, dass geöffnet hatte. Ich war etwas skeptisch, da zumindest vor dem Laden und im Schaufenster alle mögliche Damenkleidung, aber keine besonders religiöse ausgestellt war, Katha vertraute eher auf das, was sich unter dem Ladentisch befinden könnte. Und siehe da – es gab tatsächlich Pilgerkleidung, die uns der Verkäufer, ein junger Araber, anpries und dabei um keinen Flirt verlegen war.

Zurück im Hotel hatte ich noch eine Stunde Zeit. Waschen, anziehen, noch einmal den Ablauf durchlesen. Schon war es viertel nach fünf und ich traf in der Lobby auf den Ägypter, der uns am Morgen vom Flughagen abgeholt hatte. Er hatte seine Tochter mitgebracht, die ungefähr in meinem Alter war und beide würden mit mir die Umra machen. Unser Fahrer war ein Sudanese; die beiden Männer verstanden sich augenscheinlich sehr gut und stellten auch ein paar Fragen über Deutschland. Wie das Leben dort sei, ob Moscheen gebaut werden dürften und ob man diskriminiert werden würde, wenn man einen Bart trüge (die beiden trugen übrigens keinen). Ich versuchte, das Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen und auch die damit verbundenen Probleme möglichst akkurat darzustellen und meine These, dass Diskriminierung wohl eine der Eigenschaften des Menschen sei, die überall und auch bei Migranten selbst anzutreffen sei, traf auf ihre volle Zustimmung.
Kurz vor Mekka begann der Ägypter, die „talbiyya“ zu rezitieren, eine Art Anrufung Gottes. Es ist schwer zu beschreiben, wie ich mich in dem Moment fühlte; abgesehen von der immer noch nicht ganz verschwundenen Reisemüdigkeit war es vor allem wie in einem Traum, ich war einfach nicht in der Lage zu realisieren, wo ich gerade wirklich war und was ich gerade wirklich machte.
Wenn man Mekka von Jeddah aus erreicht, fährt man zuerst durch die neueren Stadtviertel und biegt dann irgendwann links ab. Soweit ich mich erinnern kann, geht es zuerst bergauf und dann wieder hinunter und vor einem befindet sich dann die Grosse Moschee. Im Vorbeifahren wurde deutlich, dass Mekka, jedenfalls das alte, auf grauem Gestein gebaut wurde. Auch die äußere Umkleidung der Grossen Moschee ist aus grauen Steinen, gespickt mit weißen Verzierungen. Das Grau der Steine ist eine leuchtende, strahlende Farbe. Für meine Augen und für meinen Geschmack ist es eine sehr schöne Moschee. Anders als die Moscheen, die ich bis jetzt in der Türkei, in Ägypten, in Afghanistan oder in der kurzen Zeit in Saudi-Arabien gesehen hatte, aber vielleicht macht gerade das ihre Schönheit aus, abgesehen davon, dass es die für einen Gläubigen einfach die Grosse Moschee von Mekka ist. Und ich stand direkt davor. Wer hätte sich das träumen lassen?

nushin

Samstag, 15. März 2008

Königliche Eindrücke

Old Town Market Jeddah

Hier findet ihr eine Auswahl meiner Fotos von der Reise Jeddah-Riyadh-Dhahran-Al Jubail-Dhahran-Jeddah.

Katharina

An Evening at Jeddah’s Corniche

It´s Monday afternoon, and after a casual stroll through Jeddah’s Old City quarter Al-Balad there is still some time left till we are scheduled to reunite with our group at a Corniche Restaurant.

We decide to talk a walk along that Corniche, all of us being experienced with oriental Corniches, be it Alexandria or Beirut. At any rate, walking a city is often the best way to get to grasp some of ist spirit. Besides we are enjoying the mild humid weather that the Red Sea climate provides us with. Soon we discover a strange sight in the distance: A large fountain is sparkling almost above the skyline. Quite overconfident in our judgement we sense the fountain in our range and start heading towards it. Two hours later it still seems as far away as before and we abandon our plan. Wondering about the fountain´s height it´s sheer absurdity comes to our mind. Why would you waste such an amount of water and so much energy just for being in the Guiness Book of World Records? “Only in Saudi Arabia“ – is probably the best answer for it as for so much else in this country. We are equally puzzled by the strange collection of modern art that crowns every roundabout along the corniche, the only criterion apparently being huge and imposant.

Anyway, we decide to take a taxi for the restaurant and as one can easily guess, the driver turns out to be a Bangladeshi. Shy at first, we get into a conversation, after praising the Bangladeshi dance music coming out of his radio. He tells us of the difficulties Bangladeshi taxi drivers are facing in Saudi Arabia. Being bound on a taxi contractor, nothing much is left from his salary. He has to provide all the costs for the maintainance of his car, pay for his flat and food, and the tiny rest of his some 250 Riyal monthly salary goes to his family back home. No wonder he accuses his Saudi employers of greed and decries his at best second class treatment, without being able to demand anything like a higher wage, let alone social provisions of any kind.

A bit surprised about this quite open critique we leave the taxi and enter the restaurant “Al-Nakheel“ (The Palm) at Northern Jeddah’s Corniche. Only at the second glance we grasp that the restaurant is separated into a Men’s and a Family Section, the latter being the place where the rest of the group, mostly the ladies, are already waiting for us.

They are already engaged in a lively, yet casual debate with our host. While vigorously offering us all kinds of Lebanese mezze, he introduces himself as the exiled Sultan of Hadhramaut, a former South Arabian State now being consumed by Saudi Arabia and Yemen. On the outside he seems to fullfill the cliché of an old oil sheikh, visually enjoying the the rich Arabian cuisine a bit to much. Still, quite soon it turns out that he is more of a maverick and quick to present us his critique of Saudi society.

Being himself married to a British academic, he deplores the discrimination against women and explains his view of the Wahhabi´s mental state: “The are afraid that when they grant women the right to drive, they open a door that they hardly can close. Women will show that they can perform certain tasks just as good as men do, and they will start to demand more. The Wahhabis are just afraid of losing more and more. That´s why they so enviously try to defend anything under their tutelage. That´s why they are so conservative and backward.“

He is equally pessimistic about the prospects of a free press sytem: “However reform-minded some Saudi officials are, they can never let a free press system flourish. All the inherent problems of this society, like the women issue or the guest workers, would come to the fore. They just won’t handle it and the whole system, which is built on sand, would crumble.“

Having discussed those basic Saudi issues, we turn to another topic. I ask the Sultan about his opinion on the world´s probably most notorious Hadhramauti: Usama bin Laden. He smiles as he would have somehow anticipated my question and starts recounting the story of the Bin Laden family. He even mentions being once a schoolmate of Usama’s eldest brother and of conceifing of Usama as a tall, shy kid. He the goes on to describe the rise of the Bin Laden family’s enterprise, which was intimately connected to the personal relationship between Usama’ father Muhammad and King Abdulaziz. The late King famously suffered from leg and spine weakness and it was Muhammad bin Laden who equipped the King’s palaces and mosques with ramps. According to our host, Abdulaziz remembered the man from Hadhramaut when he planned to completely redesign the holy sites at Mecca and Medina and entrusted him with these reconstruction programmes which formed the basis of the family’ emerging business empire.

Concerning Usama bin Laden and al-Qaeda, the Sultan diminishes the actual role the world’s most wanted terrorist actually plays in planning and executing terror plots. “The mastermind behind al-Qaeda is that doctor from Egypt (=Ayman al-Zawahiri). Usama was useful for the organization, because he is from a rich business family. On the one hand he could provide it with a steady stream of money, on the other hand he was the prove that the membership in the resistance in Afghanistan was not only restricted to frustated middle or lower classs youth.“ Summing up Bin Laden´s role he concludes: “Usama is for al-Qaeda more of a posterchild or a recognizable label. He is like the the Pope consecrating actions, that actually al-Zawahiri designs.“

The conversation is heading towards its end and we are finally eager to know why the Sultan was expelled and why he was staying in Jeddah. “In Yemen, they say I am a security risk“ he says with an ironic smile, “and in Saudi Arabia I am more or less under house arrest.“ His last comment sums up his dilemma: “There is a saying about Saudi Arabia: You either love it or you leave it. I don’t love it, but I can’t leave it!“

Robert Chatterjee

Freitag, 14. März 2008

The Jeddah Episode - A Night in a Saudi Compound

It is thursday night, a weekend day in Saudi Arabia. Four of us have been invited by a young woman who Jannis met during a cultural event in a private residence a few days before to visit her at a friend´s place in a compound. After we have finally mastered our last official appointment and convinced our tenderly caring attendant Turki that it is not a suicidal act to take a taxi at night in Jeddah, we leave the city towards the north. Due to the traffic jams that often occur on the weekend and the taxi driver´s lack of geographical knowledge we reach the compound only shortly before midnight. Already outside of the compound we experience a sight we would not have expected to find in Saudi-Arabia. Only few of the women are veiled, furthermore especially teenage girls wear quite revealing clothes showing a lot of naked skin. Many boys are dressed in shorts and armless shirts as if they were partying in a Ibiza or Mallorca.
Getting into the compound turns out to be a tricky task. The entrance is guarded by security men; walls and barbed wire make it impossible to enter elsewhere. Every visitor needs an invitation from one of the residents in order to enter. We don´t seem to be on this ominous list and are therefore in the first instance rejected. After having talked talked once more to our friend, let´s call her Samira, we are finally let in. Inside the compound we see our suspicion confirmed that this place is a luxury upper-class spot. On the way to Samira´s friend´s appartment we pass landscaped swimming areas, parcs, an artificial heaped up beach, Lamborghinis and few open air bars. The appartment of Samira´s friend is located on the shore of a creek that provides the inhabitants of the compound and their motor yachts with direct access to the Red Sea.
Samira doesn´t seem angry that we are late for almost two hours. After having introduced ourselves to her friends she takes us on one more sightseeing tour through the compound. We learn that the compound has been built by Prince Bandar bin Sultan, the former Saudi ambassador to the US. In contrast to the other compounds in Jeddah the inhabitants are entirely Saudis and not wealthy foreigners from all over the world. According to Samira the people choose to live in guarded compounds because they can enjoy here more personal freedom, mostly visible in the way people dress. That said compounds are also the places where parties (even with the prohobited alcohol) are celebrated and where young people can meet in an easier atmosphere.
Because of that liberal atmosphere Samira spends most of her weekends at her friend´s place. She had lived for a long time in the US but was forced to return due to a fatality in her family. Back in Jeddah she is working for the American Consulate. She tells us that for her it is very difficult to accustom herself to the conservative way of life and personal restrictions in the kingdom. As a consequence she cannot imagine staying in Saudi-Arabia for a longer time. Another topic she criticises harshly is the role of the woman in Saudi-Arabia. The way many men treat their wifes leads her to the conviction never ever to marry a Saudi.
Our promenade eventually ends at the Marina Bar. The location looks perfectly like a club in Beirut or elsewhere. The young people are showing off with the latest fashion, often speaking this characteristic mix of English and Arabic in upper-class-circles within the Arab World and drink their (non-alcoholic) fruit cocktails. The extremely loudly played hit music makes any conversation impossible but unlike elsewhere nobody is dancing. We learn that this is a taboo that still has to be broken in (semi-)public locations. All of us are quite glad when we leave the cooled-down bar that has left us almost deaf. After having said goodbye to Samira we stroll for a last time through the compound and agree that this seemingly paradise-like ambiance must become boring within 2 or three days.

Christoph Dinkelaker

Mittwoch, 5. März 2008

Ankunft in Jiddah

Unsere Reise ins Königreich Saudi-Arabien beginnt am Sonnntag um 19:35 Uhr vom Flughafen Frankfurt. Noch wissen wir kaum, was uns genau erwarten wird. Das offizielle Rahmenprogramm, das uns unser Gastgeber, das saudische Hochschulministerium, kurz vor Beginn der Reise übermittelt hatte, ist äußerst allgemein gehalten, was uns allerdings auch etwas Spielraum in der Ausgestaltung unseres Aufenthaltes lassen dürfte.

Einen ersten Eindruck erhoffen wir uns bereits im Flugzeug der staatlichen Linie Saudi Arabian Airlines zu verschaffen. Tatsächlich verteilt sich unsere Gruppe relativ verstreut im Flieger, so dass sich uns einige interessante Gespräche mit den mitreisenden Passagieren bieten. Bald stellen wir fest, dass der Großteil aus Südasien, aus Pakistan, Indien und Bangladesch stammt. Einige leben und arbeiten in Saudi-Arabien, viele reisen von Riyadh in ihre Heimatländer weiter. Saudische Bürger finden sich kaum, selbst die Crew rekrutiert sich vorwiegend aus Ägyptern, Syrern und Indonesiern.

An Bord bieten sich allerlei religiöse oder profane Unterhaltungsmöglichkeiten auf den Bildschirmen an den Sitzen. So kann man sich den Koran rezitieren lassen, oder aber aus einigen Hollywoodfilmen wählen – allerdings werden hier sorgfältig alle Frauenschultern und-beine zensiert und unkenntlich gemacht

Kurz vor der Ankunft in der Hafenstadt Jidda überfliegen wir Mekka. Trotz reichlich Fantasie können wir zu nächtlicher Stunde nicht wirklich etwas erkennen. Um 5. 30 lokaler Zeit erreichen wir endlich unser Ziel, reichlich übermüdet, aber viel zu aufgedreht, um an Schlaf auch nur zu denken. Endlich bekommen wir männlichen Mitreisenden die langen, schwarzen Abayas zu Gesicht, die sich die Frauen ein paar Tage vorher extra in einschlägigen Neuköllner Geschäften zugelegt hatten. Noch etwa unsicher überprüfen sie den Halt der Schleier. Und waehrend wir Männer unsere Scherze machen, sind wir insgeheim doch ganz froh, uns nicht derartig einschränken zu müssen.

Derart prepariert verlassen wir den Flieger uns betreten saudischen Boden. Am Zollpersonal des Flughafen Jidda können wir nun erstmals unsere Arabischkenntnisse anwenden. Die Ver-/Bewunderung über Westler, die ihre Sprache lernen und ihr Land besuchen merkt den knapp 20-Jährigen Zollbeamten an – die Frage, ob wir Muslime seien kommt obligatorisch und bestimmt nicht das letzte Mal auf unserer Reise. Etwas erstaunt hingegen bin ich, als ich bereits hier auf meine Meinung zu den Muhammad-Karikaturen angesprochen werde – diplomatisch kurz entgegne ich, dass ich sie nicht lustig fände und begebe mich weiter in die Flughafenhalle.

Dort wartet bereits Mazin, ein etwa 1,90 großer, kräftig gebauter Saudi auf uns. Der PR-Leiter der King Abdelaziz University führt uns zum Bus und wir durchqueren die Statdt, über der bereits der Morgen dämmert. Dennoch, an Schlaf denken wir bei unserer Ankunft nicht, zu überwältigt sind wir zunächst von der prunkvollen Empfangshalle unseres Hotels, des Holiday Inn. Rasch erblicken wir das üppige Frühstücksbüffet uns lassen uns nicht lange bitten. Satt und zufrieden sind die meisten von uns zwar schon gute 24 Stunden auf den Beinen, dennoch beschließen einige von uns selbige bei einem kleinem Spaziergang durch das umliegende Wohnviertel zu vertreten.

Kaum 100 Meter vom Hotel entfernt bietet sich der komplette Gegensatz zum angeblich so reichen Saudi-Arabien. Viele der kleinen, staubigen Gassen sind zugemüllt, die Behausungen relativ ärmlich. Vielen der wenigen Menschen, denen wir zu dieser frühen Stunde begegnen, sieht man ihre nicht-saudische Herkunft an. Bei einem kurzen Smalltalk mit einer Gruppe von Bauarbeitern, treffen wir beispielsweise auf Pakistanis, Jemeniten und Ägypter – saudische Bürger sucht man, wie bereits im Flugzeug vergebens.

Obwohl wir gern noch weiter Richtung Richtung Innenstadt laufen würden, schlagen wir nun doch lieber den Rückweg ins Hotel ein – bereits jetzt um 8 Uhr morgens erreicht die saudische Sonne eine derartige Intensität, wie wir sie in den letzten Tagen aus dem verregneten Berlin nicht gewohnt waren.